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Was sind Infinitivsätze?

Infinitivsätze sind Sätze, bei denen das Verb nicht konjugiert wird, sondern in seiner Infinitivform, also der Grundform, bleibt und nur das Wort „zu“ davor gesetzt wird. ( ⇒ Infinitiv mit zu)

Ein Infinitivsatz ist ein Nebensatz und er hat kein eigenes Subjekt.

Es gibt nur im Hauptsatz ein Subjekt.

Man muss einen Infinitivsatz nach bestimmten Verben und Wendungen benutzen.

Verwendung von Infinitivsätzen mit zu

Im Allgemeinen müssen Infinitivsätze mit zu immer dann gebildet werden, wenn das Verb aus dem Hauptsatz sich auf die Handlung des Nebensatzes bezieht.

Der Hauptsatz bestimmt also, wie und in welcher Art und Weise die Handlung des Nebensatzes ausgeführt wird.

  • „Ich versuche, das Tor zu treffen.“

„Versuchen“ bezieht sich hier auf die Handlung „treffen“ im Nebensatz. Deswegen wird der Infinitiv mit zu benutzt.

Wann benutze ich den Infinitiv mit zu?

Nach bestimmten Verben. Das sind Verben, die sich auf eine 2. Handlung beziehen und kein Nomen als Ergänzung haben.

  • „Ich schlage vor, heute Abend ins Kino zu gehen.
    ⇒ Ich schlage eine Handlung vor: „gehen“ ⇒ zu + Infinitiv

Man kann das Selbe auch mit einem „dass-Satz“ ausdrücken:

  • „Ich schlage vor, dass wir heute Abend ins Kino gehen.“

Im Beispiel ist das Subjekt im HS nicht mit dem Subjekt vom NS identisch. Aber: Wenn das Subjekt im Nebensatz nicht wichtig ist, da es allgemein bekannt ist oder nur ein bestimmtes vom Sinn her möglich ist, kann immer der Infinitivsatz mit zu gebildet werden.

Wenn das Subjekt aber zur Verständlichkeit erwähnt werden muss, da mehrere Personen oder Dinge in Frage kommen, kann nicht immer der Infinitiv mit zu gebildet werden:

  • Ich hoffe, dass er bald perfekt Deutsch spricht.“
  • Ich hoffe, dass ich bald perfekt Deutsch spreche.“

Da das Subjekt im Infinitivsatz wegfällt, funktioniert der "Infinitiv mit zu" nur bei gleichem Subjekt oder wenn das Subjekt im Nebensatz ("dass-Satz") mit dem Akkusativ- bzw. Dativobjekt identisch ist. 

  • Ich hoffe, bald perfekt Deutsch zu sprechen.“

Wenn ich also ausdrücken möchte, dass jemand anderes bald perfekt deutsch spricht, kann ich den Infinitiv mit zu nicht  benutzen, da das Subjekt nicht gleich und hier im Beispiel auch nicht offensichtlich ist.

Beispiele mit identischen Akkusativ- bzw. Dativobjekt:

Akkusativobjekt mit Subjekt im "dass-Satz" identisch:

  • dass: Der Kellner bittet den Mann, dass er draußen raucht.
  • Inf.: Der Kellner bittet den Mann, draußen zu rauchen.

Dativobjekt mit Subjekt im "dass-Satz" identisch:

  • dass: Der Kellner verbietet dem Mann, dass er im Restaurant raucht.
  • Inf.: Der Kellner verbietet dem Mann, im Restaurant zu rauchen.
Merke dir

Merke dir:

Wenn das Subjekt, das Akkusativobjekt oder das Dativobjekt mit dem Subjekt im "dass-Satz" identisch sind, kann (und sollte) der "Infinitiv mit zu" benutzt werden. Die Infinitivsätze klingen meistens besser, da sie kürzer und unkomplizierter sind!.

Welche Verben nutzen den Infinitiv mit zu?

Alle Verben, die sich zwingend auf eine Handlung beziehen, nutzen den Infinitiv mit zu:

  • aufhören, stoppen, beginnen, anfangen, verbieten, vergessen, versprechen, versuchen, vorhaben, warnen vor, sich weigern.

    ⇒ Diese Verben beziehen sich fast immer auf eine 2. Handlung und können auch nicht durch einen „dass-Satz“ ersetzt werden.

Alle Verben, die eine „dass-Satz“ Ergänzung nutzen können: (Siehe: „dass“ - Sätze)

  • glauben, denken, meinen, hoffen, wissen, entscheiden, scheinen,…

    ⇒ Hier muss das Subjekt im Hauptsatz und im Nebensatz aber gleich sein. Sonst funktioniert nur der „dass“ - Satz.
  • Ich hoffe, dass ich bald perfekt Deutsch spreche.“
  • Ich hoffe, bald perfekt Deutsch zu sprechen.“

    ⇒ Hier sind beide Formen möglich, da das Subjekt im Hauptsatz das Selbe ist wie im Nebensatz.
  • Ich hoffe, dass du bald wieder zu Hause bist.“

    ⇒ Hier ist nur der „dass“ - Satz möglich, weil das Subjekt im Hauptsatz nicht das Selbe wie im Nebensatz ist.

Die Konstruktionen sein/finden + Adjektiv und haben + Nomen.

  • Ich habe Lust, mit dir ins Kino zu gehen.“
  • „Ich finde es schwierig, die Deutsche Sprache zu lernen.“
  • Es ist einfach, einen Job in Deutschland zu finden.“

Wenn das Subjekt im HS nicht das Selbe wie im Nebensatz ist, muss der „dass“ - Satz verwendet werden.  Wenn das Subjekt aber offensichtlich das Selbe wie im Hauptsatz ist, muss der Infinitiv mit zu verwendet werden. ⇒ Keines der 3 bisher genannten Beispiele kann mit einem „dass“ - Satz gebildet werden.

  • Ich finde es super, dir beim Deutsch lernen helfen zu können.“
  • Ich finde es super, dass ich dir beim Deutsch lernen helfen kann.“

Hier sind beide Versionen Möglich. Es ist nicht eindeutig, dass das Subjekt aus dem Hauptsatz beim Deutsch lernen hilft. Es könnte auch eine andere Person sein. ⇒ „dass“ - Satz ist möglich.


  • Ich finde es super, dass du mir beim Deutsch lernen hilfst.“

Hier ist nur der „dass“ - Satz möglich, da das Subjekt im Hauptsatz nicht das Selbe wie im Nebensatz ist.

Tipp

Tipp:

Fast immer gültig: haben/sein + Adjektiv + Infinitiv mit zu ("dass-Satz" so gut wie nie möglich) // Bei finden + Adjektiv ist der "dass-Satz" aber meistens möglich.

Trennbare Verben in Infinitivsätzen

Bei trennbaren Verben kommt das „zu“ zwischen die Vorsilbe und den Hauptteil vom Verb.

Es wird außerdem zusammengeschrieben.

Beispiele:

  • „Ich versuche, die Tür abzuschließen.“
  • „Ich schlage vor, morgen sehr früh aufzustehen.“
  • „Es ist schwierig, bei Lärm einzuschlafen.“

Verben ohne Infinitiv mit zu

Einige Verben beziehen sich auf ein 2. Verb und haben direkten Einfluss darauf, wie die Handlung abläuft. Sie benutzen aber keinen Infinitivsatz, sondern eine Satzklammer.

Das sind alle Modalverben, sowie „gehen“, „fahren“, „bleiben“, „lassen“, „sehen“ und „hören“.

Hilfsverben „haben“, „sein“ und „werden“ nutzen ebenfalls keinen Infinitiv mit zu, da sie keine eigene Bedeutung haben und nur zur Bildung der Zeitform gebraucht werden.

Beispiele:

  • „Ich soll heute noch Hausaufgaben machen.“ (Modalverb ⇒ kein Inifnitiv mit zu)
  • „Ich gehe morgen mit meinem Bruder einkaufen.“ (gehen ⇒ kein Inifnitiv mit zu)
  • „Ich lasse mein Auto in der Werkstatt reparieren.“  (lassen ⇒ kein Inifnitiv mit zu)
  • „Ich werde morgen zum ersten Mal in die Schule gehen.“ (Hilfsverb ⇒ kein Inifnitiv mit zu)
  • „Ich sehe in der Nacht die Sterne am Himmel leuchten.“ (sehen ⇒ kein Inifnitiv mit zu)
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Wortstellung

Infinitivsätze sind Nebensätze, also kommt das Verb ans Satzende.

  • „Ich fange morgen an,  Deutsch zu lernen.“

Der Infinitivsatz steht in der Regel hinter dem Hauptsatz. NS+HS ist möglich, aber eher selten und und klingt außer bei sein/finden + Adjektiv nicht besonders gut.

Man sollte den Infinitivsatz durch ein Komma vom Hauptsatz trennen, aber man muss es nicht.

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Zusammenfassung

  • Infinitivsätze sind Nebensätze.
  • Bezieht sich ein Verb auf eine 2. Handlung, wird der Infinitiv mit zu verwendet. (Alternativ bei einigen Verben auch ein „dass-Satz“).
  • Das gilt für alle Verben, außer: Modalverben, gehen, fahren, bleiben kommen, lassen, sehen und hören.
  • Wenn sich der Infinitivsatz auf mehrere Personen/Dinge beziehen kann, muss das Subjekt im dass - Satz identisch mit dem Subjekt, dem Akkusativ- oder dem Dativobjekt im Hauptsatz sein.
  • Die Trennung von Hauptsatz und Infinitivsatz durch ein Komma ist nicht obligatorisch.
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Weiterführende Themen:

Neben den bestimmten Verben gibt es auch noch die sogenannten Infinitivkonstruktionen, die ebenfalls den Infinitiv mit zu benutzen.

Eine allgemeine Übersicht und Erklärungen zu Nebensätzen im Allgemeinen findest du unter: Der Nebensatz.

Alles zum Thema temporale Nebensätze findest du unter Temporalsatz und in der Lektion „wenn/als

Weitere nebenordnenden Konjunktionen, die Nebensätze einleiten sind: „dass“, „weil/da“, „obwohl“, „damit“, „wenn/falls“, „indem“ und „so dass

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